16.03.2020
"Nun werden wir alle zu einer Fastenzeit gezwungen..."
Landesbischof Friedrich Kramer hat gestern in einem Grußwort im Radiogottesdienst aus dem Magdeburger Dom einige Worte zur derzeitigen Situation an die Menschen gerichtet.
... und sollten diese Fastenzeit nutzen. Nicht in Panik, sondern in Achtsamkeit, nicht mit Hamsterkäufen, sondern im bewussten Verzicht, nicht mit egoistischer Angst, sondern in Fürsorge und Solidarität mit den Schwachen und Gefährdeten."
Hier die kurze Rede im Wortlaut:
"Es sind schwierige und aufgeregte Zeiten. Sie zwingen uns, unsere Routinen aufzugeben und um der Schwachen und Gefährdeten willen das Leben zu verändern. Das wird nicht einfach. Gerade wenn jetzt Kindergärten und Schulen schließen, Veranstaltungen abgesagt werden, das öffentliche Leben zum Erliegen kommt. Für viele wird es wirtschaftlich hart werden. Wir brauchen Solidarität und gegenseitige Unterstützung, Besonnenheit und Geduld. Die Passionszeit ist von alters her eine besondere Zeit, die uns einlädt, die gewohnten Bahnen zu verlassen durch Fasten, Beten und Reduzieren des Unnötigen zum Eigentlichen des Glaubens und des Lebens hindurch zu dringen. Nun werden wir alle zu einer Fastenzeit gezwungen und sollten diese Fastenzeit nutzen. Nicht in Panik, sondern in Achtsamkeit, nicht mit Hamsterkäufen, sondern im bewussten Verzicht, nicht mit egoistischer Angst, sondern in Fürsorge und Solidarität mit den Schwachen und Gefährdeten. Die erzwungene Veränderung unseres Alltags kann eine Chance, ein Weg zu Veränderung werden, der neues Leben eröffnet. Weniger wird mehr sein. Bleibt geduldig in Trübsal und beharrlichem Gebet und vor allem fröhlich in der Hoffnung. Wir sind in Gottes Hand. Das ist unsere Gewissheit, in diesen Zeiten erst recht."